Heute haben wir mal wieder eine Geschichte für euch. Sie erzählt von Familie Türzu. Nach der Geschichte stehen ein Paar Fragen für euch, die ihr als Familie besprechen könnt.
Familie Türzu wohnt in einem schönen Haus, mitten in einem großen
Garten. An der Tür ist ein großer Türklopfer. Wer anklopft, hört innen einen
Gong. Neben der Tür hängt eine Laterne.
Heute ist die Laterne dunkel. Familie Türzu ist wohl nicht zu
Hause. Die Rollläden vor den Fenstern sind herunter. Türzus sind nicht da, muss
jeder denken. Aber sie sind wohl da! Sie sitzen im Wohnzimmer um den runden
Tisch, Vater, Mutter, die drei Kinder und essen zu Abend. Ganz lecker essen sie
… Da klopft es an der Haustür, der Gong klingt. „Wer stört uns denn jetzt schon
wieder?“ „Wer will da etwas von uns?“ „Pst – wir sind nicht da!“ „Papa, wir
sind aber doch da!“ „Pst – gerade bei dem schönen Essen? Für andere sind wir
jetzt nicht da! Wir sind nur für uns da.“ Es klopft wieder. Familie Türzu rührt
sich nicht. Zwei Tage später kommt ein Brief aus Hamburg von Onkel Klaus an.
Die Mutter liest vor:
„Ihr lieben Türzus! Ich war auf der Durchreise und wollte euch
besuchen. Bei euch war alles dunkel. Ich habe mehrmals geklopft.“
„So ein Elend, hätten wir doch aufgemacht. Onkel Klaus bringt
immer so schöne Sachen mit.“ „Und der ist so lustig. Und …“ „Hört doch erstmal
weiter zu:
„Da war also nichts zu machen. So bummelte ich mit meinem
Riesen-Stutenkerl, den ich für die Kinder hatte, langsam zum Bahnhof. Ich ging
durch eine recht ärmliche Straße mit alten Reihenhäusern ohne Türklopfer und
ohne Laterne, ohne Rollläden. Aber in den Küchen war Licht. Man konnte
hineinsehen. In einer Küche sah ich die Mutter mit einem Baby am Tisch sitzen.
Noch zwei Kinder saßen am Tisch. Sie waren blass und trugen verwaschene
Kleider. Sie hatten wohl noch Hunger. Aber ich hörte die Mutter sagen: Mehr
habe ich nicht. Da sah ich auf den Riesen-Stutenkerl in meinem Arm. Ich stellte
ihn vor die Tür, klopfte, weil ich keine Schelle fand, und lief schnell weiter.
Ich hörte, wie sich die Tür öffnete und Kinder riefen und lachten und jubelten.
Da hatte der Stutenkerl, der eigentlich für euch bestimmt war, eine offene Tür
gefunden. Ich glaube, bei euch ist es besser, man meldet sich zuerst an. Also –
bis zur nächsten Durchreise.
Euer Onkel Klaus
Hat die Geschichte von Familie Türzu etwas mit uns zu tun?
Leere Regale im Supermarkt.
Da, wo sonst immer Toilettenpapier, Nudeln, Reis, Konservendosen
stehen …
… gähnende Leere
Das ist nicht so, weil es zu wenig Lebensmittel gäbe. Nein, es
gibt eigentlich für alle genug. Aber viele Leute kaufen viel mehr, als sie
sonst kaufen und brauchen. Dadurch haben manche Menschen ganz viel zu Hause und
andere suchen mehrere Geschäfte ab und finden nichts.
Wenn jeder nur das kaufen würde, was er wirklich braucht, hätten
alle etwas.
Und da sind wir wieder bei der Familie Türzu: Sie waren
ICH-Menschen (Egoisten), die nur an sich gedacht haben. So ähnlich erlebe wir das
im Moment bei Menschen, die den Superkarkt leer kaufen ;-)
Zum Glück gibt es auch heute DU-Menschen, wie Onkel Klaus in der
Geschichte. DU-Menschen schauen auch, wie sie anderen Menschen helfen können,
was andere Menschen brauchen.
Wir alle können ganz leicht solche DU-Menschen sein!
Fallen euch Menschen ein, die gerade in der jetzigen Situation Hilfe
und Unterstützung brauchen?
Überlegt doch mal gemeinsam, wie ihr DU-Menschen sein könnt.
Wenn ihr eine Idee habt, dann probiert das einfach mal aus.
Wir freuen uns, wenn ihr uns eure Ideen schreibt.
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